25.6.08

Fahrübungen

Stephanie hat ihren Jahresurlaub genommen um nach Kalifornien zu fahren und dort drei ihrer Pferde abzuholen. Damit sie die lange Reise nicht alleine antreten muss und jemanden hat, mit dem sie sich beim Fahren abwechseln kann, fahre ich mit (naja, und natürlich weil mich so ein Road Trip immer reizt).

Ich bin seit zehn Jahren keinen Automatik-Wagen mehr gefahren, erst ein einziges Mal in meinem Leben einen (leeren!) Perdeanhänger und überhaupt noch nicht so ein riesiges Gespann mit überdimensionalem Pick-Up Truck und Vierpferdeanhänger incl. Schlafquartier.

Und da wir und die Pferde auch heile nach Kalifornien und zurück kommen wollen, hatte ich gestern meine erste Fahrstunde.
Automatik war nur ein bisschen komisch, weil man sich ums Schalten keine Sorgen machen muss, aber sonst ganz angenehm.
Der große Truck alleine wäre auch kein Problem, aber da hing ja noch ganz schön was dran. Den Innenspiegel kann man gleich ignorieren (außer man will nach dem Hund auf der Ladefläche sehen), denn der Anhänger versperrt natürlich komplett die Sicht.
Dafür sind beide Außenspiegel vor allem beim Abbiegen von größter Wichtigkeit, denn da der Anhänger auf der Ladefläche statt an der Anhängerkupplung befestigt ist, schneidet er alle Kurven und man muss höllisch aufpassen, dass man keine Hindernisse mitnimmt, Briefkästen oder Verkehrsschilder ummäht oder das ganze Gespann in den Graben befördert. Linkskurven gehen noch, denn da hat man normalerweise immer genug Platz zum Abbiegen, aber für Rechtskurven braucht man auf schmalen Straßen, auf denen wir geübt haben, beide Spuren und freie Fahrt auf lange Sicht.

Stephanie ist eine großartige Lehrerin, das habe ich schon früher gemerkt, als sie mir die Grundlagen der Rinderarbeit erklärt hat. Sie hat es gleich geschafft, dass ich mit dem riesigen Gespann gut zurecht kam. Ihre Erklärungen sind genau, sie bleibt immer ruhig und dank jahrzehntelanger und tausende von Meilen gefahrener Erfahrung weiß sie genau wovon sie redet.
Nach einer halben Stunde (oder so) Kurverei durch Nebenstraßen fühlte ich mich jedenfalls schon viel besser, denn ich hatte alle Kurven gut geschafft und sogar die enge Einfahrt zurück zum Hof gemeistert.
Auf der Fahrt nach Kalifornien sind wir sowieso die meiste Zeit auf schnurgeraden Autobahnen unterwegs und haben auch erstmal keine Pferde dabei. Wir sind also ganz zuversichtlich, dass ich das alles gut hinkriege.

Nach der Fahrstunde hab ich dann noch mit Jon zusammen Brownies Paddock sauber gemacht und bin eine halbe Stunde auf dem Platz geritten. Leider hatte ich nur Shorts an und da klebten mir in der schwülen Luft die Beine doch zu sehr an den Fendern fest, aber schön war es trotzdem, endlich wieder auf dem Pferd zu sitzen. Durch unseren Wochenendausflug und ein sintflutartige Regenfälle und Gewitter am Montag Abend war ich da schon seit Längerem nicht mehr zu gekommen. Gwen war auch da und ist geritten, zum Abschluss haben wir alle noch ein bisschen gequatscht und den Pferden beim Fressen zugesehen und ich war mal wieder besonders froh, dass wir Brownie nach Florida mitgenommen und dadurch gute Freunde gefunden haben!

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