31.8.06

Ausritt im Tal

Donnerstag waren Annika und Matthias in San Francisco und ich sattelte Brownie erneut für unseren ersten Ausritt in Kalifornien. Mit Rücksicht auf den noch nicht so lange zurückliegenden Transport drehte ich im Garland Ranch Park nur eine kleine Runde im Tal und war ganz erstaunt, wie viel schneller das doch zu Pferd geht als wenn man alles selber laufen muss...






29.8.06

Annika und Brownie

Ich hatte dummerweise meinen Sattel in Deutschland gelassen um ihn zu verkaufen, aber zum Glück wollte ihn doch keiner zu dem Preis, den ich mir vorgestellt hatte und so brachten die beiden ihn in einem großen Seesack mit über den Atlantik. Annika war auch schon lange nicht mehr geritten und war neugierig auf das Indianerpony und ich brannte natürlich noch mehr darauf, Brownie mit Sattel zu reiten. Am Dienstag Abend war es dann soweit.
Wir ritten abwechselnd auf dem riesigen Reitplatz, während die Männer uns vom Zaun aus zuschauten.



28.8.06

27.8.06

Der erste Tag auf der Sycamore Farm

Der erste Tag am neuen Stall brachte für unseren Neuankömmling aus dem Mittleren Westen natürlich erstmal viel Spannung und Aufregung. Zum Glück ist Brownie aber ein sehr neugieriges und aufgeschlossenes Pferd, das alles um ihn herum interessant findet. Nichts darf in seiner Nähe stehen und liegen gelassen werden, denn sein spezielles Hobby scheint es zu sein, Putzkästen auszuräumen und Pullover zu essen.
Die Nacht im Einzelpaddock hatte er gut überstanden und kam uns schon zum Tor entgegen, als wir ihn am Morgen begrüßten. Heu hatte er schon bekommen und war somit zufrieden.
Hingelegt oder zumindest gewälzt hat er sich wohl auch, denn er war recht staubig und schmutzig, also erstmal putzen.
Während ich dann den Mietvertrag mit unseren Daten ausfüllte und bescheinigte, dass ich schon weiß, wie furchtbar gefährlich so ein Pferd sein kann und dass der Umgang mit diesen Monstern im Prinzip lebensgefährlich ist, steckte er den Kopf durch den Zaun und las mit. Ein sehr intelligentes Pferd!

Zu dritt machten wir schließlich einen kleinen Spaziergang zum Carmel River, den wir nun jeden Tag überqueren müssen, wenn ich ausreiten will. Zu Fuß haben wir uns das aber gespart. Immerhin ist Brownie aber freiwillig ins Wasser gegangen und hat auch getrunken. Da werden wir wohl keine Probleme mit ihm haben.

Dann ging es aber endlich in die Herde! Stuten und Wallache sind getrennt auf zwei großen Paddocks untergebracht, groß genug, dass sich die acht Wallache zur Not gut aus dem Weg gehen können und auch ein flotter Galopp wäre da mal drin. Damit hatte ich ja auch gerechnet und Jon angewiesen, die Kamera bereit zu halten - überflüssig eigentlich, er fotografierte sowieso alles - aber da kam nichts. Brownie spazierte im Schritt über den Paddock, beschnüffelte die anderen Pferde, ging den Zaun ab, schnüffelte wieder, trank mal einen Schluck Wasser, testete, ob nicht doch irgendwo ein Hälmchen Gras wächst und wandte sich wieder den anderen Pferden zu.
So eine ruhige Eingliederung habe ich überhaupt noch nie gesehen. Obwohl Brownie einen großen braunen Wallach immer wieder zu beißen versuchte und zum Spielen aufforderte, blieb der ganz ruhig und schnappte kaum mal zurück. Die schnellste Gangart, die die Pferde einlegten, waren ein paar Meter Zockeltrab. Ich denke aber, das kam auch daher, dass Brownie noch ziemlich kaputt von dem langen Transport war. Irgendwie schienen das die anderen auch einzusehen, aber erstaunlicherweise war er mehr interessiert an den anderen Pferden als diese an ihm.
Sehr schön finde ich, dass es in der Herde noch einen Appaloosa gibt, der die gleiche Größe und das gleiche Muster hat nur in grau. Überhaupt sind die Pferde hier farbenfroher, wie mir scheint. Drei braune Wallache teilen sich den Paddock mit zwei Appis, einem ganz hellen Palomino und zwei Füchsen.

Dazu gibt es noch die Stutenherde, einige Pferde, die in überdachten Einzelpaddocks gehalten werden und die Quarter Horses des Stallbesitzers, insgesamt also um die 25 Pferde.
Brownie scheint es dort gut zu gehen, bis zum Garland Ranch Park ist es eine Viertelstunde im Schritt über schöne Wege, es gibt einen großen Reitplatz, die Pferde werden zweimal am Tag mit Alfalfa Heu gefüttert und einen Platz für meinen Sattel habe ich auch schon. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist auch das bessere Wetter. Monterey liegt am Meer und es ist oft bewölkt und kühl, doch im Carmel Valley scheint fast immer die Sonne. Durch den Wind und den immer noch relativ nahen eiskalten Pazifik wird es aber auch hier nicht zu heiß.

Morgen will ich dann zum ersten Mal ein bisschen reiten, nur ohne Sattel auf dem Platz und auch nur eine halbe Stunde oder so, je nachdem was Brownie dazu sagt.
Morgen kommt außerdem Besuch aus Deutschland, meine Schwester und ihr Freund, auf die wir uns schon sehr freuen und bringen den Sattel mit.
Alles super also!

26.8.06

Ein Pferd in Kalifornien

Ich war schon recht unruhig den ganzen Tag, obwohl ich ja wusste, dass Brownie frühestens gegen fünf Uhr nachmittags in Carmel Valley eintreffen würde. Der Fahrer des Transporters sollte uns eine Stunde vorher anrufen, also saß ich ab vier Uhr auf heißen Kohlen und traute mich nicht vom Telefon weg. Wäre ja nett gewesen, dann sofort losfahren zu können, um meine Pferdesachen zu verstauen und schon mal zu gucken, wo Brownie heute übernachtet und alles. Doch es wurde immer später und kein Anruf in Sicht. Um acht Uhr abends wurde ich dann doch sehr unruhig und malte mir schon die schlimmsten Horrorszenarien aus, was wohl alles hätte schief gehen können. Ein triftiger Grund, sich einfach nicht zu melden, fiel mir aber nicht ein. Wir hatten nur eine Büronummer und da ging natürlich um die Zeit keiner ran. Also saßen wir da und konnten nichts tun. Gegen halb neun hielt ich es wirklich nicht mehr aus und wir setzten uns ins Auto, um nach Carmel Valley zu fahren. Nur für den Fall, dass er doch schon eingetroffen war. Immerhin hatte der Fahrer Jons Handynummer und hätte trotzdem noch jederzeit anrufen können. Das Telefon war in Ordnung, wovon ich mich mehrmals selbst überzeugte und wir hatten auch die ganze Zeit über ein Signal. Es klingelte nur nicht.
Auf dem Hof war alles dunkel und leer. Wir drehten also wieder um und wollten schon enttäuscht nach Hause fahren, da kam uns ein großer Truck entgegen. Recht ungewöhnlich für diese Uhrzeit am Wochenende auf dieser Straße. Das konnte doch im Prinzip nur eins bedeuten! Wir wendeten und fuhren ihm hinterher und tatsächlich: Das war genau der Transporter, auf den wir den ganzen Tag verzweifelt gewartet hatten. Ein Glück, dass wir rausgefahren waren!
Der Stallbesitzer war informiert worden und uns hatte man wohl vergessen, aber das war ja jetzt auch egal. In dem riesigen Laster waren noch sechs Pferde, ein oder zwei andere waren schon "ausgeliefert" worden. Die Dimensionen waren doch anders als ein guter alter Zweipferdeanhänger.
Brownie war sichtlich froh, aus dem Ding rauszukommen. Ich führte ihn auf ein Grasstück, denn es wurde noch ein Appaloosa ausgeladen, auf dessen Besitzer wir warteten. In der Zwischenzeit lernte Brownie dann schon mal das trockene Graszeug Kaliforniens kennen.
Es war schon zu spät, um ihn noch in die Herde zu stecken, also brachten wir ihn, nachdem das andere Pferd abgeholt worden war, auf einen kleinen Paddock. Dort verbringt er nun die Nacht und morgen früh um zehn, wenn das Morgenheu aufgefressen ist, kann er seine neuen Mitbewohner kennen lernen. Besonders lustig fand er es nicht, alleine zu übernachten und rannte wie aufgezogen am Zaun hin und her, doch nachdem wir mit dem Licht weg waren, muss er sich schnell beruhigt haben, denn wir hörten zwar noch ein gelegentliches Wiehern, aber nicht mehr das Hin- und Hergerenne.
Ach, bin ich froh, endlich wieder ein Pferd zu haben!